Michael Rösch: "Erfolge mitnehmen und genießen" | Eurosport Medieninfo

5 Dezember 2023

Eurosport-Experte Michael Rösch spricht im exklusiven Interview über den starken Saisonstart der deutschen Biathlet:innen, beleuchtet den Einfluss von Trainer- und Service-Team und malt generell ein rosiges Bild für die kommenden Rennen.

Deutschlands Biathlet:innen haben einen Traumstart in die Saison 2023/24 hingelegt. Nach zwei Weltcup-Wochenenden tragen Franziska Preuß und Philipp Nawrath jeweils das Gelbe Trikot für die Führung im Gesamtweltcup und auch die Athlet:innen dahinter haben in den ersten zehn Rennen bereits mit starken Leistung aufhorchen lassen. Für Eurosport-Experte Michael Rösch ein Grund zur Freude, wenn auch nicht zur Euphorie. "Wenn man mal in so einer Euphorie drin ist, hält das zwar ein Stück weit an, aber du musst auch damit rechnen, dass es irgendwann wieder in die andere Richtung geht. Aber aktuell soll das Team die Erfolge mitnehmen und genießen", sagt Rösch im exklusiven Gespräch mit Eurosport.de.

Der Staffel-Olympiasieger von 2006 lobt dabei nicht nur die Aktiven, sondern auch das Team im Hintergrund. "Bei ihm muss ich zugeben, dass ich etwas skeptisch war, ob er nicht schon zu alt ist, weil ich ein Befürworter von jungen Trainern mit neuen Trainingsmethoden bin. Aber Uros ist ein echter Experte", sagt Rösch über Bundestrainer Uros Velepec, der den Männern den Glauben an die eigene Stärke zurückgegeben hat. "Die deutschen Biathlon-Männer sind aktuell einfach gut und vor allem breit aufgestellt", so Rösch.

Bei den Frauen freut sich der Eurosport-Experte für Franziska Preuß: "Ich glaube, dass sie durch die Rückschläge der letzten zwei Jahre eine enorme mentale Stärke aufgebaut hat. Sie ist auf einer Welle und kann total befreit sein."

Unten finden Sie ausgewählte Zitate aus dem Interview mit Michael Rösch, die Sie gerne mit Nennung der Quelle "Eurosport.de" in Ihre Berichterstattung übernehmen können. Das komplette Interview finden Sie hier.

Eurosport-Experte Michael Rösch über...

...die derzeitige Leistung der deutschen Biathlet:innen: "Wenn man so eine Form hat, wie einige der Deutschen, dann geht die nicht so schnell verloren. Rein läuferisch sollte das auch in Hochfilzen passen. Ich bin gespannt, wie das mit dem Material weitergeht. Das war explizit bei den Deutschen mehr als sensationell. Wenn das in Hochfilzen ähnlich ist, dann steht guten Ergebnissen auch dort nichts im Weg. Ich kenne das ja selbst: Wenn man mal in so einer Euphorie drin ist, hält das zwar ein Stück weit an, aber du musst auch damit rechnen, dass es irgendwann wieder in die andere Richtung geht. Das hat Uros Velepec (Herren-Cheftrainer, Anm. d. Red.) auch gesagt. Aber aktuell soll das Team die Erfolge mitnehmen und genießen."

...das Trainerteam um Uros Velepec und Jens Filbrich: "Uros ist ja jetzt im zweiten Jahr dabei. Bei ihm muss ich zugeben, dass ich etwas skeptisch war, ob er nicht schon zu alt ist, weil ich ein Befürworter von jungen Trainern mit neuen Trainingsmethoden bin. Aber Uros ist ein echter Experte, gerade was Training in der Höhe angeht. (...) Jens Filbrich kenne ich schon sehr lange - auch wenn er Langläufer war - weil wir beide Fans von Bayer 04 Leverkusen sind. Das ist ein absolut cooler Typ. An der Strecke habe ich zwar eine komplett andere Art, weil ich rumbrüllen und Hampelmänner machen würde, aber er ist da eben passend zu seiner Art sehr zielgerichtet und konsequent. Zu der ganzen Expertise kommt dann noch der psychische Aspekt. (...) Uros weiß, was die Jungs können, wie groß ihr Potenzial ist und er sagt ihnen immer wieder, dass sie an sich selbst glauben müssen. Vielleicht war beim ein oder anderen in den letzten Jahren der Glaube weg, dass er es auf das Podest schaffen kann. Und jetzt kommt plötzlich viel zusammen, weil die Norweger und die Franzosen schwächeln und dann läuft es auf einmal, weil einer vorneweg geht und die anderen mitzieht."

...den Teamgeist bei den deutschen Männern: "Aber andererseits merkt man eben auch den Teamgeist in der Mannschaft, weil sich jeder mit dem anderen freut. Bei der Siegerehrung sind vom Techniker über die Physiotherapeuten und die Sportler wirklich alle dabei, wenn es einer aufs Treppchen schafft. Das gab es bei uns früher so gar nicht. Von daher ist es wirklich toll zu sehen, wie sie sich gegenseitig pushen. (...) Die deutschen Biathlon-Männer sind aktuell einfach gut und vor allem breit aufgestellt."

...Franziska Preuß: "Vielleicht ist es sogar gut so, dass sie sich die paar Zehntel in Richtung der Weltmeisterschaft aufhebt. Irgendwann wird es klappen. Das Glück ist mit den Tüchtigen und ihre Zeit wird kommen. Aber ich würde an ihrer Stelle dem nicht nachtrauern. (...) Im Jahr vor Olympia war sie das erste Mal nicht krank und direkt Dritte im Gesamtweltcup. So weit vorne landest du nicht durch Zufall. Ich glaube, dass sie durch die Rückschläge der letzten zwei Jahre eine enorme mentale Stärke aufgebaut hat. Sie ist auf einer Welle und kann total befreit sein."

Weitere Zitate u.a. zu Vanessa Voigt, Philipp Nawrath, Selina Grotian, Johannes Thingnes Bö, dem Fluor-Verbot sowie den Dopinganschuldigungen von Dmitry Vasilyev gegenüber dem norwegischen Team finden Sie im kompletten Interview bei Eurosport.de.

Kontakte

Fabian Kunze

Communications & PR Executive

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