Medien-Info Eurosport | Boris Becker über Roland-Garros-Auslosung: "Spiele gegen den Spieler und nicht gegen den Mythos!"

24 Mai 2024

Eurosport-Experte Boris Becker
  • Becker hofft auf "große Bühne für Nadal" und einen Zverev-Sieg in "einem tollen Match"
  • Becker sieht "möglicherweise einen Überraschungssieger" in Paris
  • Becker sicher: "Werden einen anderen Djokovic sehen"
  • Roland-Garros ab Sonntag live bei Eurosport und discovery+

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Alexander Zverev trifft in der ersten Runde von Roland Garros auf Rekordsieger Rafael Nadal. Eurosport-Experte Boris Becker musste sich erst vergewissern, dass da kein Fehler unterlaufen war, sieht aber im Endeffekt den deutschen Olympiasieger für das Match im Vorteil. Um diesen sportlichen Vorteil ausschöpfen zu können, muss sich Zverev bewusst machen, dass er gegen den aktuellen Nadal spielt und nicht gegen den Mythos des 14-maligen Roland-Garros-Champions.

Unten finden Sie die Aussagen von Boris Becker zur Auslosung der French Open. Zitate können Sie gerne mit Nennung der Quelle „Eurosport.de“ in Ihre Berichterstattung übernehmen. Den Artikel mit Zitaten von Boris Becker zur Auslosung finden Sie hier. Weitere Artikel mit O-Tönen von Boris Becker und auch von Eurosport-Experte Mischa Zverev finden Sie auf der Tennis-Seite von Eurosport.de.

Eurosport-Experte Boris Becker über…

…seinen ersten Gedanken nach der Auslosung: "Ich habe das erst einmal nicht geglaubt und gedacht, dass da jemandem ein Fehler unterlaufen ist. Erst dann wurde mir klar, dass Nadal in diesem Jahr nicht gesetzt ist. Somit war es logisch. Zunächst dachte ich aber tatsächlich, dass beide auf der Setzliste stehen - weil man es einfach gewohnt ist, dass Rafa in Paris an Position eins oder zwei gesetzt war."

…den Favoriten im Duell zwischen Zverev und Nadal: "Ich glaube, es ist eine Chance für Sascha, da weiterzumachen, wo er 2022 bei seiner Verletzung aufgehört hat. Klar, er tritt gegen den 14-maligen Champion von Roland-Garros an, aber Nadal ist nicht mehr derselbe wie noch vor zwei Jahren. Sascha wiederum hat sein Comeback mit dem Halbfinale in Paris in der vergangenen Saison eingeläutet und spielt seitdem wie einer, der unter die Top 5 gehört. Jetzt hat er die Möglichkeit, mit erfolgreichen French Open noch weiter nach oben zu kommen. Auf diesem Weg wurde er damals just im Match gegen Nadal gestoppt. Ich spreche jetzt aber nicht von Revanche, weil die Verletzung nicht an Nadal lag. Aber: Sascha war damals die Nummer zwei der Welt und in dem Match sah es sehr gut aus. Es sind sich alle Experten einig, dass das vor zwei Jahren wohl der beste Sascha Zverev war, den wir je erlebt haben. Jetzt hat er die Chance, dies weiterzuführen. "

…sein Wunschszenario für das Match, selbst wenn er als Eurosport-Experte ja neutraler Beobachter sein sollte: "Ich habe einen deutschen Pass und keinen spanischen. Daher halte ich zu Sascha und hoffe, dass er in einem tollen Match als Sieger vom Platz geht und Rafa auf diese Weise aber noch einmal eine große Bühne geboten wird."

…die Herangehensweise von Zverev an das Match: "Mein Tipp an Zverev wäre: Spiele gegen den Spieler und nicht gegen den Mythos!  Es ist ganz wichtig, dass man den aktuellen Nadal von heute als Gegner hat - einen 37 Jahren alten Spanier aus Mallorca. Sascha hingegen ist 27 Jahre jung und der amtierende Sieger von Rom. So emotionslos muss man das sehen. Ist das möglich? Schwierig, gerade wenn bei der Begrüßung die Erfolge vorgelesen werden und das bei Nadal ein bisschen länger dauert als bei Zverev. Er hat aber jetzt noch ein paar Tage Zeit, sich da mental drauf einzustellen, um das so nüchtern und emotionslos zu sehen, wie ich es beschrieben habe."

…die Frage, ob er sich einen Tipp für den Turniersieger zutraut: "Das traue ich mir nicht zu, denn möglicherweise sind das die French Open, die keinen klaren Turnierfavoriten haben. Das gab es lange nicht mehr. In der Regel würde ich auf den Vorjahressieger tippen - das wäre Novak Djokovic - oder aus der Geschichte heraus immer auf Nadal. Aber die Geschichte ist Vergangenheit. Man muss schauen, wo die Spieler in diesem Jahr waren und wer die großen Sandplatzturniere für sich entschieden hat. Das sind Stefanos Tsitsipas, Andrey Rublev, Casper Ruud, Zverev - und eben nicht Djokovic und Nadal. Das sind die Fakten. Hinzu kommt, dass Alcaraz und Sinner mit Verletzungssorgen ins Turnier gehen und man auf Sand nicht vertuschen kann, wenn man leicht angeschlagen ist. Spätestens in der zweiten Woche wird zum Tragen kommen, wie fit man noch ist. Daher gibt es in diesem Jahr möglicherweise einen Überraschungssieger."

…die Frage, wie sich Novak Djokovic noch motivieren kann: "Das ist exakt die alles überstrahlende Frage. Was treibt ihn noch an, nachdem er letztes Jahr drei von vier Grand Slams und die ATP Finals gewonnen hat? Ich glaube, die Niederlage im Davis-Cup-Finale hat ihn sehr beschäftigt. Das hat seiner Magie ein bisschen den Saft genommen. Dieses Jahr war er bisher nicht der Alte, er hat in Melbourne nie zu seiner besten Form gefunden. Jedes Match war ein Kampf. Es war also nicht überraschend, dass er im Halbfinale gegen einen sehr guten Spieler wie Jannik Sinner verloren hat. Auch in Indian Wells, in Miami hat es nicht geklickt. Er hat sicherlich nicht verlernt, Tennis zu spielen. Er wird sein Mojo zurückbekommen. Er hat Roland Garros im vergangenen Jahr gewonnen. Es ist immer gut an einen Platz zurückzukommen, an dem man im letzten Jahr gewonnen hat. Es wird ihm den Treibstoff geben, um sein bestes Tennis zu spielen. Ich würde ihn niemals unterschätzen. Ja, er hat noch kein Turnier in diesem Jahr gewonnen, aber eben 24 Majors. Das spricht für sich. Wir werden einen anderen Novak Djokovic in der ersten Runde von Paris sehen, da bin ich sicher."

…Dominic Thiem, der keine Wildcard bekommen hat: "Es ist kein glückliches Händchen, Spielern, die sich in Paris verdient gemacht haben, keine Wildcard zu geben. Zumal es seine letzten French Open sind. Die Zuschauer in Paris hätten sich gefreut, Domi ist ein sehr populärer Spieler. Ich weiß nicht, ob man dem Tennissport einen Gefallen tut, indem man nur einheimischen Spielern und Spielerinnen eine Wildcard gibt. Ja, man gibt jungen Franzosen die Chance, viel Geld zu verdienen und sich Punkte zu erspielen. Aber wenn man sich das größere Bild anschaut, hätte ich gerne gesehen, dass Dominic eine Wildcard bekommen hätte. Genau wie Simona Halep. Das hat mich auch überrascht."

Alle Informationen zu den Übertragungen der French Open bei Eurosport und discovery+ finden Sie hier.

Sendehinweis: Warner Bros. Discovery begleitet die French Open vom 26. Mai bis 09. Juni vollumfänglich auf seinen linearen Sendern - Eurosport 1 im Free-TV, Eurosport 2 im Pay-TV, auf Eurosport 4K in UHD - und auf den digitalen Plattformen. Dort finden Tennisfans beim Streaming-Dienst discovery+ die komplette Auswahl mit allen Partien ohne Unterbrechung. Täglich ab 10:30 Uhr sendet Eurosport 1 live mit Fokus auf den Partien der deutschsprachigen Spieler:innen und der umfangreichen Rahmenberichterstattung mit den Sendungen “Matchball Becker” und “First Serve Rittner”.

 

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