Eurosport Australian Open Newsletter: Zverev im Interview, Experten Becker & Rittner bewerten Auftakt

- Boris Becker über Zverev-Auftakt: "Gewohntes Bild, dass er erstmal seine Form und seinen Rhythmus finden muss."
- Zverev erklärt ungewohntes Outfit: "Das ist so ein bisschen der Basketball-Look. Ärmellos, lange Shorts"
- Rittner erklärt Kerber-Aus: "Hauptproblem war, dass sich die Handbremse nicht gelöst hat"
Die Australian Open in Melbourne sind angelaufen und aus deutscher Sicht fällt die Bilanz nach Tag 1 durchwachsen aus. Bei den Männern meisterten Alexander Zverev (in vier Sätzen gegen den US-Amerikaner Marco Giron) und Dominik Köpfer (Drei-Satz-Sieg gegen Hugo Dellien) ihre Auftakthürden. Bei den Frauen gab es aus deutscher Sicht ein böses Erwachen: Neben Angelique Kerber (0:6, 4:6 gegen Bernarda Pera) haben auch Laura Siegemund (1:6, 1:6 gegen Serena Williams) und nach hartem Fight Andrea Petkovic (3:6, 6:3, 4:6 gegen Ons Jabeur) in der ersten Runde die Segel streichen müssen. Auch Cedric-Marcel Stebe war gegen den favorisierten Kanadier Felix Auger-Aliassime chancenlos.
In „Matchball Becker“ bewertet Eurosport-Experte Boris Becker den Auftritt der deutschen Spielerinnen und Spieler, insbesondere den Auftaktsieg von Alexander Zverev, der über vier Sätze und 2:42 Stunden Spielzeit gegen den US-Amerikaner Marco Giron gehen musste:
„Es ist gerade in der ersten Runde eines Grand Slams ein gewohntes Bild bei Alexander Zverev, dass er erstmal seine Form und seinen Rhythmus finden muss. Die beiden letzten Sätze waren dann nicht allzu anstrengend. Jetzt gibt es einen Tag frei bis zum nächsten Match, das müsste alles okay sein", so Eurosport-Experte Boris Becker. „Aller Anfang ist schwer. Die Vorbereitung war außergewöhnlich. Vielleicht war es sogar gut, dass Deutschland im ATP Cup im Halbfinale verloren hat, sonst wäre die Pause noch kürzer gewesen.“
Auch Alexander Zverev sprach im Gespräch mit Matthias Stach und Boris Becker bei Eurosport über seinen Auftaktsieg:
„Es war nicht das beste Match. Aber es ist keine einfache Zeit. Ich habe den ATP Cup und jedes Mal drei Sätze gespielt, hatte nur einen Tag Pause. Ich bin auch noch ein wenig müde. Ich hatte im letzten Match auch ein paar körperliche Schmerzen. Das hat man heute auch gesehen. Mein Aufschlag war nicht so schnell, wie er normalerweise ist. Ich musste ein wenig rausnehmen und mehr über die Rallys gehen. Das ist halt die erste Runde, das kennt man von mir bei einem Grand Slam, da muss ich erst ins Turnier kommen.“
Über seinen Fitnesszustand sagte Zverev, der über Schmerzen am Bauch und am Rücken klagt, nach dem Match:
„Ich fühle mich okay. Ich habe irgendwas am Bauchmuskel. Das merke ich immer noch beim Aufschlag. Das kennt jeder Tennisspieler, der schon mal was am Bauchmuskel gehabt hat. Das ist kein angenehmes Gefühl. Am Rücken fühle ich mich immer noch ein wenig steif. Aber ich hoffe, dass es über die Tage besser wird. Dann kann ich auch besser Tennis spielen.“
Mit seinem Spiel war Zverev gerade zu Beginn alles andere als zufrieden. Ende des zweiten Durchgangs ließ er dann Dampf ab und zerschlug seinen Schläger
„Das habe ich jetzt schon seit langer Zeit nicht mehr gemacht. Das will ich mir auch abgewöhnen. Aber heute war es irgendwann nur frustrierend. Ich habe wirklich nicht gut gespielt, vor allem als ich für den Satz serviert habe oder Break vor lag, habe ich immer wieder Chancen gegeben. Das war einfach nur frustrierend. Deswegen ist es so passiert.“
Über sein ungewohntes ärmelloses „Basketball“ Outfit bei nicht allzu warmen Temperaturen sagte Zverev:
„Es war nicht so heiß, aber das Outfit wird schon Monate davor entschieden. Adidas und ich wollen immer neue Dinge ausprobieren. Das ist so ein bisschen der Basketball-Look. Ärmellos, lange Shorts. Ich hoffe es hat nicht zu blöd ausgeschaut. Ich habe mich wohl gefühlt.“
Für die deutschen Tennis-Damen war der Auftakt alles andere als erfolgreich. Für Angelique Kerber, Andrea Petkovic und Laura Siegemund gab es allesamt Erstrunden-Niederlagen.
In ihrem Format „First Serve Rittner“ bewertet Eurosport-Expertin Barbara Rittner das enttäuschende Abschneiden der deutschen Tennis-Damen:
„Kerbers Hauptproblem war, dass sich die Handbremse nicht gelöst hat. Es war absolut nicht ihr Tag, sie konnte sich nicht freispielen. Angies Spiel war zu kurz, mit zu vielen Fehlern, wenn sie was riskiert hat. Immer wieder auch der verzweifelte Blick nach außen. Als sie auf dem Weg war ins Spiel rein zu finden, war das Match auch schon wieder vorbei. Schade!“, so Rittner zum Aus von Angelique Kerber.
„Unterm Strich ist es enttäuschend. Eine 0:3-Bilanz. Wir hatten es befürchtet, dass es passieren kann. Nun ist es wahr geworden. Es bleibt uns Mona Barthel.“
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Dominik Mackevicius
Communications & PR ManagerLeitung Brand Communications