- DFB-Kapitänin zu Rahmenbedingen: "Es gibt Teams, die drei Stunden vor einer Einheit nicht wissen, auf welchem Platz oder in welchem Ortsteil sie trainieren"
- Popp appelliert: "Man müsste die vorhandene Infrastruktur aus den Männerbereichen besser nutzen"
Im zurückliegenden Sommer sorgte Alexandra Popp mit der deutschen Nationalmannschaft in England für Furore. Die Entwicklung seit der EM empfinde sie "als unheimlich positiv", sagt die DFB-Kapitänin im Interview mit Eurosport. Ob sie die EM-Heldinnen auch im kommenden Sommer bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland auf das Feld führen wird, ließ die Offensivspielerin aber offen. "Mein Bauch entscheidet, ob ich die WM spiele oder nicht", erklärte sie.
Am heutigen Freitagabend trifft Popp im Topspiel der
FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem
VfL Wolfsburg auf
Bayer 04 Leverkusen (ab 18:50 Uhr live im Free-TV bei Eurosport 1 und bei
discovery+). Im Interview mit
Eurosport.de sprach sie über Gegner Leverkusen, die Entwicklung seit der Europameisterschaft und strukturelle Rückstände in der Bundesliga.
Die besten Auszüge finden Sie im Folgen für ihre redaktionelle Berichterstattung bei Quellenkennzeichnung "Eurosport.de". Das komplette Interview ist
hier verfügbar.
Alexandra Popp im Eurosport-Interview über ...
... das Spiel gegen Bayer Leverkusen live bei Eurosport: "Ich würde mir wünschen, dass sie Fußball spielen wollen und auch gegen uns mutig sind. Es wäre schön, wenn es einen kleinen Schlagabtausch geben kann, um den Zuschauern ein gutes Spiel zu zeigen. Hoffentlich natürlich mit einem guten Ausgang für uns (lacht)."
... die Weltmeisterschaft 2023: "Mein Bauch entscheidet, ob ich die WM spiele oder nicht."
... Rücktrittsgedanken in der Nationalmannschaft: "Ich habe mit dem Gedanken bereits vor der Europameisterschaft gespielt, das kann ich ganz offen sagen. Insofern ist das Thema schon präsent. Daher stehe ich dem sehr offen gegenüber.
... immer noch teilweise unzureichende Rahmenbedingungen: "Hier beim VfL Wolfsburg sind wir stark aufgestellt, da kann ich nicht von schlechten Rahmenbedingungen sprechen. Aber es geht um viele andere Mannschaften. Es gibt Teams, die drei Stunden vor einer Einheit nicht wissen, auf welchem Platz oder in welchem Ortsteil sie trainieren, die keinen festangestellten Physiotherapeuten haben oder bei denen die Mädels ihre Trainingskleidung selbst waschen müssen. Wir sprechen von der 1. Bundesliga. Da müssen Dinge wie diese Standard sein, um das bestmögliche aus den Spielerinnen herauszuholen. Von ihnen wird hundert Prozent Leistung auf dem Platz erwartet, dann sollten sie auch hundertprozentige Qualität in ihrem Umfeld vorfinden."
... das Entwicklungspotenzial in der Liga: "Man müsste die vorhandene Infrastruktur aus den Männerbereichen besser nutzen, seien es die Krafträume oder die Rehaabteilungen, die zusammen verwendet werden können. Trainingsplätze gibt es en masse bei den Bundesligisten der Männer. Ich glaube schon, dass man da ein, zwei Plätze an die Frauen abgeben kann. Auch abseits des Feldes müsste man zum Beispiel die Frauen im Marketing-Bereich stärker mit ins Boot nehmen. Das sind Punkte, die einfach umzusetzen wären. Da werden die Frauen aber immer noch in den Schatten gerückt und es heißt: Nein, das dürft Ihr jetzt nicht."