Toni Kroos exklusiv: Karriereende bei Real Madrid sehr wahrscheinlich
15 Mai 2020 - Letzte Aktualisierung 18 Mai 2020

Weltmeister Toni Kroos erster Stargast im neuen Eurosport-Podcast „Das Gelbe vom Ball“ mit Matthias Stach & Boris Becker
15. Mai 2020 – Toni Kroos spricht exklusiv bei Eurosport über seinen Karriereschritt weg vom FC Bayern München zu Real Madrid, nachdem beim deutschen Rekordmeister sicher "der ein oder andere bereut" habe, ihn gehen gelassen zu haben. Sein Karriereende kann sich der 30-Jährige mittlerweile eigentlich nur noch in Madrid vorstellen. Von Spanien aus blickt Kroos derweil gespannt auf den Restart der Bundesliga.
Toni Kroos, der ein großer Tennisfan ist, ist der erste Stargast im neuen Eurosport Tennis-Podcast „Das Gelbe vom Ball“. Im Talk mit Gastgeber Matthias Stach und Eurosport-Experte Boris Becker fachsimpelt der Star von Real Madrid auch über seine große Leidenschaft für Tennis und seine Bewunderung für Roger Federer, der für ihn der größte Sportler aller Zeiten ist.
Die komplette Podcast-Folge „Das Gelbe vom Ball“ ist jetzt auf allen gängigen Podcatcher, u.a. via Spotify verfügbar sowie unter folgendem Link zu hören: Eurosport Podcast
Anbei die besten Aussagen von Weltmeister Toni Kroos zur freien redaktionellen Verwendung bei Quellenkennzeichnung: Eurosport-Podcast - Das Gelbe vom Ball
Toni Kroos exklusiv bei Eurosport über …
... über seinen Abschied vom FC Bayern 2014:
"Im Nachhinein kann man sicher sagen, dass es der ein oder andere bereut hat, mich gehen gelassen zu haben. Ich gehöre da nicht dazu. (lacht) Für mich war es der beste Weg. Man hat sich damals eben nicht geeinigt. Ich hatte meine feste Ansicht, Bayern hatte seine - und dann geht es eben auch mal auseinander. Auch wenn der FC Bayern das nicht gewohnt ist, dass ein Spieler ihn verlässt, war's dann eben so. Trotzdem stehen unterm Strich eine Vielzahl an Titeln in dem Verein und bei mir ist da absolut nichts hängen geblieben. Es gibt nicht eine Person in dem Verein, mit der ich ein Problem hätte oder der ich etwas Schlechtes wünschen würde. Von daher ist Bayern der Verein – hinter Union Berlin (wo Bruder Felix spielt, Anm. d. Red.) – dem ich alles Gute wünsche."
... seinen 2023 auslaufenden Vertrag in Madrid:
"Drei Jahre im Fußball sind lang – drei Jahre bei Real Madrid sind noch mal länger. (lacht) Ich habe definitiv vor, diese drei Jahre bei Real zu sein. Dann ist es ein guter Zeitpunkt mit 33, sich zu hinterfragen: Wie sieht es physisch aus, wie sieht es mit der Motivation aus - habe ich noch Lust weiterzumachen? Und dann mal schauen."
... über eine Zukunft abseits von Real Madrid:
"Was man von mir auf keinen Fall lesen wird: 'Kroos geht noch mal zwei Jahre nach China' oder solche Geschichten. Das kann man vergessen. (...) Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für mich eine Option ist, noch mal woanders hinzugehen. Wenn was zusammenkommt und man sagt: Okay, hier noch ein Jahr, weil man einfach noch gut genug ist und auch noch Lust hat, würde ich das nicht ausschließen. Aber dann noch ein Wechsel, am Ende noch nach England, wo ja auch sehr physisch gespielt wird, das kann ich mir mit 33 nicht mehr vorstellen."
... den Wandel der Wahrnehmung über ihn in Deutschland:
"Seit ich in Madrid bin, ist, glaube ich schon ein anderer Blick auf mich entstanden. In München war das Gefühl schon so: Das ist einer von vielen Nationalspieler, den wir haben. Und er ist von seiner Spielweise her auch nicht der auffälligste. Er ist halt auch dabei, so war vielleicht die Wahrnehmung. Aber wenn du in Madrid dann der einzige deutsche Nationalspieler bist, bist du mehr im Blick, auch von Deutschland aus. Wie macht er sich da? Viele haben wahrscheinlich gedacht: Das wird wahrscheinlich eh nix in Madrid. Und dann Hoppala, doch. Und auch erfolgreich. Das hat den Blick der Mehrheit ins Positive gedreht. Da blieb irgendwann keine andere Chance mehr. Aber das ist für mich auch nicht das Allesentscheidende. Ich wusste immer, was ich kann und was ich will. Das hat mich dann auch dahin gebracht."
… den Restart der Bundesliga am Wochenende:
"Wir schauen aus Spanien gespannt auf die Situation und hoffen, dass es die Liga, die als erstes anfängt, nicht sofort wieder um die Ohren bekommt, und das dann auch Auswirkungen auf uns hat."
... den Restart in Spanien:
"Es geht langsam wieder los, wir trainieren seit dieser Woche wieder, aber ohne Körperkontakt. Es ist eine komische Situation, ein komisches Training. Du siehst alle, darfst dich aber trotzdem nicht annähern. Es ist aktuell sogar noch verboten, sich den Ball hin und her zu passen."
... seine kontrovers diskutierten Aussagen zum Thema Gehaltsverzicht:
"Ich würde das heute genauso wiederholen. Jeder, der sich mit dieser Aussage beschäftigt, und das auch hinbekommt mit drei Gehirnzellen, weiß auch, wie es gemeint war. Von daher habe ich mich auch nicht für irgendetwas entschuldigt oder entschuldigen müssen. Ich habe es nur nochmal erklärt. Aber es besteht ein Unterschied zwischen nicht verstehen und nicht verstehen wollen. (...) Die Aussage entstand zu seinem Zeitpunkt, an dem wir mit Real noch gar nicht im Gespräch um einen Gehaltsverzicht waren. Es ist auch kein Geheimnis, dass es Real Madrid ziemlich gut geht. Von daher war für mich klar: Solange der Verein nicht auf uns zu kommt, und sagt, dass er das benötigt, um Mitarbeiter zu bezahlen, ist es für mich unnötig, auf Gehalt zu verzichten. Dann nehme ich lieber das Ganze und mache damit was für diejenigen, die es noch mehr brauchen. (...) Als der Verein dann aber auf uns zu kam, war für uns dann auch klar, dass wir auf einen Teil (zehn Prozent, Anm. d. Red.) verzichten, damit dem ein oder anderen Mitarbeiter geholfen wird."
... sein Faible für Roger Federer, der für ihn der größte Sportler aller Zeiten ist:
"Davon bin ich absolut überzeugt - auch wenn ich nur für die Zeit sprechen kann, die ich miterlebt habe. Den Rest kann ich nicht beurteilen, aber selbst da könnte es schwer werden, Roger zu übertreffen. (...) Für mich ist es ein Mix aus Erfolg und der Tatsache, dass es auch noch schön anzusehen ist. Ich durfte ihn auch schon ein paar Mal treffen und kann bestätigen, dass das ein total angenehmer Kerl ist. Er kommt als Familienmensch rüber, ist fußballinteressiert - auch wenn er mit dem FC Basel nicht das ganz große Los gezogen hat, aber da muss er durch. Von daher ist es für mich nicht schwer, ein Fan von Roger Federer zu sein."
... die Nachfolger von Roger Federer:
"Ich habe mich mal ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt und gesagt: In fünf Jahren ist Dimitrov die klare Nummer eins. Wie er sich bewegt, wie er spielt, hat mir schon sehr gut gefallen. Soweit ist es aber nicht gekommen. Vielleicht habe ich da auch mehr gesehen, als da war. Heute schaue ich Stefanos Tsitsipas ganz gerne zu. Wenn er mehr Konstanz reinbekommt, könnte das einer sein. Von Zverev muss ich erst noch final überzeugt werden. Natürlich hoffe ich als Deutscher auf ihn. Der Letzte, dem ich aus deutscher Sicht aktiv als Tennis-Fan wirklich sehr gerne zugeschaut habe, war Tommy Haas. Boris war für mich leider zu früh dran. Wenn man sich die Grand Slams bei Sascha anschaut, fehlt noch ein bisschen was. Da sehe ich Tsitsipas einfach einen Tick weiter. Und wenn ich mich entscheiden müsste, spielt Tsitsipas für mich das schönere Tennis."
... seinen Bezug zum Tennis:
"Ich versuche, hier in Madrid regelmäßig Tennis zu spielen, mit Trainer. Mir macht es einfach megaviel Spaß. Wir bauen gerade in Deutschland, da kommt ein Tennisplatz in den Garten. Für mich ist es eine unfassbar gute Abwechslung, Tennis zu spielen. Dazu kam ich zu der Ehre, dass Roger mir mal einen seiner Schläger geschickt hat, und der muss natürlich auch ausprobiert werden."
Antwort von Boris Becker darauf: "Wenn du mal einen wirklich guten Trainer möchtest: Ich komme gerne mal in Madrid vorbei und zeige dir mal, wie ein Aufschlag geht oder eine Vorhand."
Toni Kroos: "Sehr gerne! Allerdings wirst du mich nicht mehr in die Top 100 bringen, das kann ich Dir auch sagen." (beide lachen)
Den Artikel zum Interview mit Toni Kroos finden Sie unter folgendem Link:
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Dominik Mackevicius
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